Von der Richtlinie 2009/125/EG (Ökodesign) des Europäischen Parlaments wurden mehrere Verordnungen der Kommission abgeleitet, die die Hersteller von elektrisch betriebenen Produkten am Konzept des saisonalen Wirkungsgrads orientieren, d. h. einem Wirkungsgrad, der nicht bei einem konstanten, nominalen Betriebszustand, sondern während des gesamten jährlichen Betriebszeitraums des Produkts gegeben ist.

So entstanden die saisonalen Kennzahlen für Heiz- (SCOP = Seasonal Coefficient of Performance) und Kühlgeräte (SEER = Seasonal Energy Efficiency Ratio).

Die Leistung von Mehrzweckgeräten, also Geräten, die Clivet auch am Markt anbietet und die in der Lage sind, gleichzeitig und unabhängig voneinander zu kühlen und zu heizen, wird heute auf der Grundlage dieser beiden Kennzahlen bewertet, da es keine spezifische saisonale Kennzahl für den  Wirkungsgrad gibt. Diese Situation wirkt sich erheblich nachteilig am Markt aus, da die außergewöhnliche Effizienz der gleichzeitigen Erzeugung von Kühl- und Heizenergie nicht ersichtlich wird.

Um diese Lücke zu schließen, haben die Forschungs- und Entwicklungsteams zweier konkurrierender Unternehmen, Clivet und Swegon, bei der Entwicklung einer möglichen Methode zur Berechnung dieser Kennzahl zusammengearbeitet und anschließend die Geräte getestet, um ihre tatsächliche Leistung zu bewerten. 

Anschließend wurde der STER (Seasonal Total Efficiency Ratio) bestimmt, eine saisonale Energieeffizienz-Kennzahl, die gleichzeitig auch den Heiz- und Kühlbedarf berücksichtigt.

Die Ergebnisse wurden sowohl bei der Assoclima als auch dem Eurovent vorgestellt. Eurovent hat entschieden, eine Task Force zu gründen, die das Thema eingehend untersuchen und der Europäischen Kommission einen offiziellen Vorschlag zur Ausarbeitung einer spezifischen Verordnung für Mehrzweckgeräte unterbreiten soll. Nach anfänglichem Widerstand, vor allem von einigen historischen Wettbewerbern, haben sich bereits weitere wichtige internationale Unternehmen dieser Branche der Task Force angeschlossen.

Auch die Universität Padua beteiligte sich an dem Projekt mit der Masterarbeit von Lorenzo Ottone, der dafür ein Praktikum in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung von Clivet (Tutor Giovanni Ruggeri) absolvierte und nun Teil der Clivet-Familie ist.